In magnetischen Materialien ist aufgrund ihrer hohen Permeabilität eine besondere Reaktion auf Magnetfelder zu beobachten. Diese Materialien (Eisen/Kobalt/Nickel) reagieren besonders empfindlich auf Magnetfelder, bedingt durch ihre hohe Permeabilität. Dieses Verhalten wird durch die Hysteresekurve beschrieben, die das Magnetisierungs- und Entmagnetisierungsverhalten des Materials darstellt.
Aufgrund der hohen Permeabilität ist die gezielte Nutzung der Wirbelstromdichte wie sie bei nicht magnetischen Materialen genutzt wird nicht mehr möglich. Die Wirbelstromdichte nimmt bei innenliegenden oder außenliegenden Indikationen sehr stark ab.
Ab hier spielt das Streufeld eine entscheidende Rolle. Das Streufeld ist ein Nebeneffekt der Wirbelstromprüfung bei magnetischen Materialien. Während der Prüfung im zu untersuchenden Material entsteht ein elektromagnetisches Feld. Im elektromagnetischen Feld entstehen die sogenannten Streufelder die sich von der ursprünglichen Quelle aus ausbreiten.
Ein Beispiel dafür ist das Streufeld um ein Kabel, das elektrischen Strom führt. Während der Strom durch das Kabel fließt, erzeugt es ein primäres elektromagnetisches Feld um das Kabel herum. Dieses Feld kann die unmittelbare Umgebung beeinflussen. Die Änderungen in diesem primären Feld führen auch hier zur Entstehung von Streufeldern, die weiter weg von der Stromquelle existieren aber eine geringere Intensität aufweisen.
Durch die gezielte Aufmagnetisierung des Materials wird die Permeabilität des Materials herabgesetzt, was wiederum dazu führt, das die Signalqualität und die Minimierung unerwünschter Effekte erhöht wird.
Das Streufeld spielt daher eine bedeutende Rolle bei der Wirbelstromprüfung an magnetischen Materialien, da es gezielt genutzt wird, um Indikationen zu erkennen, die nicht unmittelbar an der Oberfläche des Materials liegen.
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass das Streufeld dazu dient, Schäden im Material zu detektieren, die nicht Oberflächennah sind. Während Wirbelströme zur Identifizierung von Oberflächen nahen Fehlern dienen. Die Kombination aus Streufeldanalyse und Wirbelstrommessungen ermöglicht eine umfassende Inspektion von magnetischen Materialien.